Der "Rjabinuschka Chor" gibt ein winterliches Konzert unter der Leitung von Nadeshda Reder.
VON LAURA DOHMEN
ERKELENZ Dass Musik Menschen verschiedener Nationen verbinden kann, ist vielfach bewiesen worden.
Die 20 Mitglieder des "Rjabinuschka Chores" aus Erkelenz nutzen Lieder aber auch dazu, sich an ihre alte Heimat Russland zu erinnern. Ein bunt gemischtes Programm aus traditionellen und vielen
anderen Stücken präsentierten sie jetzt in ihrem Winterkonzert in der Leonhardskapelle.
Gegründet wurde der Chor vor mehr als 20 Jahren von Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion, um sich kennenzulernen und gemeinsam an die eigene Kulturzu erinnern.
Mittlerweile ist er in Erkelenz längst zu einer Institution geworden. Jeden Mitnvoch treffen sich die Sängerinnen unter der Leitung von Nadeshda Reder im Martin-Luther-Gemeindehaus an der
Mühlenstraße zur Probe. Die Besetzung hat sich inzwischen stetig verändert, nicht aber die Begeisterung für das russische Liedgut. "Wir singen auch deutsche und englische Stücke", erklärte
Reder
und fügte lächelnd hinzu: "Aber die russischen Lieder mögen die Frauen lieber - die singen sie von Herzen." So präsentierte der Chor, der von Willi Zache am Akkordeon begleitet wurde, neben
deutschen Liedern wie
"Die Nacht war sternenklar" besonders schwungvoll russische Lieder wie "Balalaika". Die Begeisterung der Sängerinnen übertrug sich damit schnell auf das Publikum in der voll besetzten
Leonhardskapelle.
Anders als gewöhnlich bei ihren Konzerten trugen die Sängerinnen am vergangenen Samstag allerdings keine vollständige Tracht. Stattdessen hatten sie die traditionellen Orenburger Schals
umgelegt.
Damit sollte, wie sie betonten, die winterliche Atmospheire, unter die sie das Konzert stellen wollten, betont werden. Inspiration zu seinen Liedern findet der Chor auch auf seinen regelmäßigen
Reisen.
So werden die Sängerinnen in diesem Jahr nach Rostock fahren. "Wir treffen andere Chöre und bringen neue Lieder mit", erzählte Nadeshda Reder. So ist nach der Reise im vergangenen Jahr ein
Jodellied aus Tirol zum Repertoire hinzugekommen, welches die Sängerinnen in der Leonhardskapelle ebenfalls vortrugen.
Doch nicht nur der Chor gestaltete das Konzert musikalisch. "Wir haben eine ganz besondere überraschung vorbereitet", kündigte Reder stolz an. Sechs Kinder und Jugendliche, die bei ihr
Klavierunterricht nehmen, bereicherten das Konzert immer wieder um Intermezzi rein instrumentaler Musik und stellten
ihr Können unter Beweis. Neben moderneren Melodien standen hier vor allem klassische Stücke von Johannes Brahms und Richard Wagner auf dem Programm.
(Rheinische Post 13. Januar 2015)
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